Eigenen Podcast erstellen | So startest Du mit Deinem eigenen Podcast
Von der ersten Idee bis zum fertigen Podcast. Wir zeigen Dir, wie Du Deinen eigenen Podcast erstellen kannst und welche Tools Du dafür benötigst.
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Podcasts sind längst mehr als nur ein Hobby einiger Radio-Enthusiasten. Sie haben sich zu einem mächtigen Medium entwickelt, um Wissen zu teilen, persönliche Geschichten zu erzählen und eine treue Community aufzubauen. In diesem Guide begleiten wir dich Schritt für Schritt auf deinem Weg vom ersten Konzept bis zur Veröffentlichung und Vermarktung deines Podcasts.
Eigenen Podcast erstellen: Thema und Zielgruppe
Bevor du in die technische Umsetzung startest, gilt es, eine klare thematische Ausrichtung zu definieren. Eine enge Nische (z.B. Vegane Ernährung für Sportler) hilft dir, dich in der Flut bestehender Podcasts zu differenzieren und genau die Hörerinnen und Hörer zu erreichen, die an deinem Thema interessiert sind. Breiter gefasste Themen (z. B. Gesunde Ernährung) bieten potenziell ein größeres Publikum, erfordern aber stärkere Alleinstellungsmerkmale etwa durch regelmäßige Experteninterviews oder außergewöhnliche Praxisbeispiele.
Analysiere deine potenzielle Zielgruppe anhand von Alter, Beruf, Interessen und Mediennutzungsverhalten. Nutze dafür einfache Umfragen in sozialen Netzwerken oder führe informelle Interviews mit Freunden und Bekannten. Darüber Hinaus kannst du Dir freie Tools wie AnswerThePublic anschauen um detailliertes Hintergrundwissen zur Nische zu erhalten. Aus diesen Erkenntnissen leitest du ab, welche Fragestellungen du im Podcast beantworten willst und welche Probleme du für deine Hörer lösen kannst.
Eigenen Podcast erstellen: Format und Struktur
Ist das Thema definiert, gilt es, ein Format zu wählen, das zu dir und deinen Ressourcen passt. Möchtest du allein vor dem Mikrofon stehen und dein Wissen in Monologen präsentieren? Dann bist du mit einer Solo-Show gut aufgehoben. Hier liegt die Herausforderung darin, deine Stimme lebendig und abwechslungsreich einzusetzen, zum Beispiel durch das Einflechten von Anekdoten, Fragen an die Zuhörer und gelegentlichen Gastzitaten. Soll dein Podcast hingegen durch spannende Gespräche mit Experten oder Persönlichkeiten aus deiner Szene bestechen, empfiehlt sich ein Interview-Format. Eine weitere Option ist die Co-Host-Show, bei der du gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern moderierst. Dieses Format erfordert eine gute Chemie zwischen den Hosts und klare Absprachen hinsichtlich Rollenaufteilung, Sprechzeiten und inhaltlicher Verantwortung. Durch den Dialog entsteht eine lebendige Atmosphäre, die viele Hörer besonders schätzen.

Unabhängig vom gewählten Format solltest du dir Gedanken über die optimale Episodenlänge und den Veröffentlichungsrhythmus machen. Bei Podcasts, die sich an Pendler richten, haben sich Episodenlängen von 20 bis 30 Minuten bewährt. Tiefgehende Fachgespräche oder ausführliche Storytelling-Formate können durchaus eine bis mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Was die Frequenz angeht, garantiert ein wöchentlicher Turnus eine konstante Präsenz und sorgt dafür, dass deine Hörer regelmäßig neuen Content erhalten. Wenn die Produktion jedoch sehr aufwendig ist oder du viele Interviewgäste einbindest, kann ein zweiwöchentlicher Rhythmus nachhaltiger sein und dich vor Überlastung schützen.
Podcast Name und Cover-Art
Der Name deines Podcasts sollte kurz, prägnant und suchmaschinenfreundlich sein. Idealerweise enthält er ein relevantes Stichwort für deine Nische. Vermeide Wortspiele, die außerhalb deines Kulturkreises schwer verständlich sind.
Dein Cover-Artwork muss im Quadratformat (3000x3000 Pixel) gestaltet sein und auch in kleinen Darstellungen erkennbar bleiben. Setze auf klare Formen, gut lesbare Schrift und einprägsame Farben. Ein Design-Tool wie Canva oder Affinity Designer hilft dir dabei, innerhalb kurzer Zeit ein ansprechendes Cover zu erstellen. Solltest du hier keine -kreative Ader- oder Designerfahrung haben findest du auf Fiverr auch kostengünstige Designer die dir Helfen dein Artwork zu erstellen.

Beispiele für Podcast Cover in Apple Podcasts
Technische Ausstattung
Der erste Eindruck deines Podcasts entsteht akustisch. Ein klarer, angenehmer Klang vermittelt Professionalität und sorgt dafür, dass deine Hörer dranbleiben. Die Wahl des richtigen Mikrofons ist dabei essenziell. Für Einsteiger bieten USB-Mikrofone wie das Samson Q2U oder das Audio-Technica ATR2100x eine unkomplizierte Plug-and-Play-Lösung ohne zusätzliches Audio-Interface. Wer bereit ist, etwas mehr zu investieren und ein Audio-Interface anschaffen möchte, erreicht mit XLR-Mikrofonen wie dem Audio-Technica AT2020 oder dem Rode NT-1A häufig ein wärmeres Klangbild und größere Flexibilität. Profis schwören auf das Shure SM7B, das besonders in Radiostudios und bei Podcastern als Goldstandard gilt. Um das Shure SM7B richtig zu betreiben, benötigst du einen Preamp oder ein Interface mit ausreichendem Gain, etwa das Focusrite Scarlett 2i2 oder das RME Babyface Pro FS.
Neben dem Mikrofon solltest du auch in einen guten Kopfhörer investieren, beispielsweise den Audio-Technica ATH-M50x oder die Beyerdynamic DT 770 Pro X. Sie ermöglichen dir, beim Aufnehmen und Schneiden störende Klicks, Rauschen oder Hall effektiv zu erkennen. Ein Tisch-Galgenarm oder ein Stativ mit Shockmount sorgt zudem für eine stabile Positionierung deines Mikrofons, während ein Pop-Filter harte Plosivlaute (P, B, T) abmildert und deine Stimme weicher klingen lässt.
Ebenfalls entscheidend ist die Raumakustik. Ein Aufnahmeraum mit harten Wänden erzeugt störenden Nachhall. Um das zu minimieren, reichen oftmals schon einige akustische Maßnahmen: Ein Teppich auf dem Boden, Vorhänge vor den Fenstern und Bücherregale an den Wänden schlucken Reflexionen. Möchtest du es professioneller angehen, helfen Akustik-Paneele oder mobile Reflexionsfilter hinter deinem Mikrofon, um Hall weiter zu reduzieren.

Übersicht der technischen Ausstattung für Podcaster
Ausstattung | Einsteiger | Fortgeschritten | Profi |
---|---|---|---|
Mikrofon | Samson Q2U (USB/XLR) | Audio-Technica AT2020 (XLR) | Shure SM7B (XLR) |
Audio-Interface | Keines nötig (USB-Mikrofone) | Focusrite Scarlett Solo | RME Babyface Pro FS |
Kopfhörer | Sony MDR-7506 | Audio-Technica ATH-M50x | Beyerdynamic DT 770 Pro X |
Ständer/Filter | einfacher Tisch-Arm + Pop-Filter | Schwerer Galgenarm + Metall-Pop-Filter | Reflexionsfilter + Shockmount |
Schalldämmung | Decken/Handtücher im Raum | Akustik-Panele + Bassfallen | Vollständiges Heimstudio |
Podcast Hosting und Veröffentlichung
Hast du deine erste Episode fertiggestellt, geht es an die Auswahl einer Hosting-Plattform. Dienste wie Podigee, Buzzsprout, Captivate oder Libsyn bieten dir Speicherplatz, generieren automatisch deinen RSS-Feed und liefern detaillierte Statistiken zu Downloads und Hörerzahlen. Podigee punktet etwa mit DSGVO-Konformität und deutschem Support, während Buzzsprout mit einer besonders intuitiven Benutzeroberfläche überzeugt. Captivate hebt sich durch umfassende Analytics-Tools ab, und Libsyn ist seit vielen Jahren etabliert und bietet zahlreiche Integrationen.
Die Hosting-Plattform generiert dann deinen RSS-Feed, über den alle Podcast-Verzeichnisse neue Episoden automatisch beziehen. Trage diesen Feed bei Apple Podcasts, Spotify, Google Podcasts, Amazon Music und Deezer ein. Die Registrierung bei diesen Plattformen ist meist unkompliziert und erfolgt einmalig und danach erscheinen neue Folgen automatisch innerhalb weniger Stunden weltweit in den jeweiligen Apps.
Für deine eigene Website kannst du Plugins wie „Seriously Simple Podcasting“ oder „PowerPress“ verwenden, um Folgen direkt einzubetten und Shownotes mit Zeitstempeln, Links und Transkripten zu veröffentlichen. So bietest du deinen Hörern eine zentrale Anlaufstelle und verbesserst gleichzeitig dein Suchmaschinenranking.
Übersicht Podcast Hosting
Plattform | Preis ab | Speicher/Downloads | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Podigee | ab 19 €/Monat | Unbegrenzt | DSGVO-konform, deutschsprachiger Support |
Buzzsprout | Kostenloser Starter-Plan | 2 Stunden Upload/Monat | Einsteigerfreundliches Interface |
Captivate | ab 17 €/Monat | Unbegrenzt | Gute Analytics, Team-Kollaboration |
Libsyn | ab 7 $/Monat | 50 MB monatlich | Etabliert, viele Integrationen |
Promotion und Community
Ein guter Podcast lebt von einer aktiven Hörerschaft. Damit deine ersten Episoden nicht unbeachtet im Ozean der unzähligen Shows versinken, musst du zielgerichtet werben. Erstelle mit Tools wie Headliner oder Wavve kurze Video-Audiogramme: Animierte Wave-Formen deiner besten Audio-Passagen, unterlegt mit Untertiteln, sind besonders auf sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook und LinkedIn wirkungsvoll. Ergänze sie durch grafische Zitate aus dem Gespräch, die du in Canva oder Figma schnell designst und auf deinen Kanälen teilst.
Parallel dazu lohnt sich ein begleitender Blog auf deiner Website. Verfasse für jede Folge einen Artikel mit ausführlichen Shownotes, Zeitstempeln, weiterführenden Links und einem vollständigen Transkript oder Zitaten. Das verbessert nicht nur die Zugänglichkeit für Hörgeschädigte, sondern steigert auch die Sichtbarkeit in Suchmaschinen.
Ein weiterer Hebel ist der Newsletter. Sammle E-Mail-Adressen von Interessierten über deine Website und versende regelmäßig Updates. Behind-the-Scenes-Einblicke, exklusive Bonusinhalte oder Gewinnspiele. So baust du eine direkte Verbindung zu deinen Fans auf, unabhängig von Algorithmen sozialer Netzwerke.
Kooperationen mit anderen Podcastern oder Influencern aus deiner Nische können deine Reichweite zusätzlich erhöhen. Lade interessante Gäste in deinen Podcast ein und biete im Gegenzug deine Expertise in deren Shows an. Live-Aufnahmen oder Webinare mit anschließender Podcast-Veröffentlichung schaffen ein besonderes Event-Feeling und binden deine Community nachhaltig.
Sound-Design mit lizenzfreier Musik
Ein professionelles Intro und stimmungsvolle Hintergrundmusik oder Soundeffekte geben deinem Podcast den letzten Schliff und sorgen dafür, dass deine Hörer dich sofort wiedererkennen. Dabei solltest du strikt zwischen urheberrechtlich geschützter Musik und lizenzfreier Musik für Podcasts unterscheiden. Urheberrechtlich geschützte Tracks darfst du nur mit einer ausdrücklichen Lizenz verwenden, entweder direkt vom Rechteinhaber oder über eine Verwertungsgesellschaft wie die GEMA. Ohne gültige Lizenz drohen Abmahnungen, Löschungen und Strikes in den Podcast-Verzeichnissen.
Lizenzfreie Musik für Podcasts
Der sicherste Weg ist daher der Einsatz von royalty-free Musik: Du zahlst einmal eine Gebühr und darfst das Musik unbegrenzt, auch kommerziell, verwenden. beatloop bieten Dir hierbei ein große Anzahl and Musik und Soundeffekte zum Einmalpreis.
Für dein Intro suchst du idealerweise einen Loop von fünf bis fünfzehn Sekunden. Achte auf ein passendes Tempo und wähle nach Möglichkeit einen Track, dessen Tonart mit deinem Hauptthema harmoniert. So entsteht ein nahtloser Übergang zwischen Musik und Stimme. Ein sanftes Fade-In in den ersten halben Sekunden und ein klarer Cut wenige Millisekunden vor deinem Einstieg verleihen deinem Podcast Professionalität. Exportiere dein Intro als WAV oder hochqualitatives MP3 (44,1 kHz, 16 Bit), damit es auf allen Geräten sauber wiedergegeben wird.
Mit Podcast Geld verdienen
Wenn dein Podcast eine stabile Hörerschaft aufgebaut hat, kannst du verschiedene Monetarisierungsmodelle prüfen. Sponsoring ist dabei eine der gängigsten Strategien. Entweder kontaktierst du Unternehmen direkt und platzierst Pre-Roll- oder Mid-Roll-Werbung in deinen Folgen, oder du nutzt Plattformen wie Podcorn und Advertisecast, die Marken mit passenden Podcasts zusammenbringen. Affiliate und Partnerprogamme wie dieses hier ergänzt dieses Modell ideal: In deinen Shownotes und Blogbeiträgen verlinkst du auf Produkte und Tools, die du im Podcast besprichst, und erhältst eine Provision für jeden erfolgreichen Klick oder Kauf – natürlich mit transparenter Kennzeichnung für deine Hörer.
Komm ins beatloop Partnerprogramm
Werde kostenlos Teil des beatloop Partnerprogramms und verdiene Geld mit deinem Podcast. Ganz einfach und unkompliziert erhältst du 50% der Einnahmen auf jeden qualifizierten Kauf.
Exklusive Inhalte für zahlende Unterstützer auf Plattformen wie Patreon oder Steady bieten ein weiteres Standbein. Dort kannst du Bonus-Episoden, Zusatzinterviews oder Videomaterial hinter einer Paywall veröffentlichen. Auch Merchandise-Artikel wie T-Shirts, Tassen oder Sticker mit deinem Podcast-Logo sind eine beliebte Option, um zusätzliche Einnahmen zu generieren und gleichzeitig deine Community zu stärken.
Fazit
Podcasts sind nicht nur ein Medium, um dein Wissen zu teilen, sondern auch ein wichtiges Instrument, um deine Community zu stärken und deine Zielgruppe zu erreichen. Mit diesem Guide hast du alle wichtigen Schritte für den Start deines eigenen Podcasts. Viel Erfolg!